Vier Wochen lang durfte ich das Leben der Ngöbe-Community in Silico Creek teilen. Als freiwilliger Helfer in Sachen Kakao habe ich schnell Kontakt zu den Familien geknüpft, sie auf ihre Farmen und im täglichen Leben begleitet. Heute ist ein ganz besonderer Tag, am 3. November läutet der Unabhängigkeitstag eine ganze Serie von Feiertagen ein.
Schon seit Tagen befindet sich das ganze Dorf in Aufruhr, es wurde geprobt, geschmückt, gekocht. Heute geht es um neun Uhr los und da die Organisation in den Händen der Schule liegt, ist das auch tatsächlich so. Als ich mit der allgemeinüblichen Verspätung von einer knappen Stunde ankomme, ist die Nationalhymne bereits gesungen und die Krone an die neue Königin von Silico Creek übergeben. Aber was folgt, ist nicht weniger spannend.
Nicht nur die Kinder erfreuen sich am Stuhltanz und Sackhüpfen, die Erwachsenen fordern sich in Wettkämpfen im Brot essen und Bananen schälen gegenseitig heraus. Alle sind festlich herausgeputzt, es dominieren die Farben von Panama: blau, weiß, rot. Die besten Schüler werden geehrt und erhalten kleine Preise – Süßigkeiten zur Motivation. Bevor das Volleyballturnier startet, wird das ganze Dorf zum Essen eingeladen. Die Mütter haben gekocht: Reis, Bohnen, Hühnchen und Rote Bete Salat, zu trinken gibt es Chicha de Maíz. Zuerst dürfen die Kinder ans Buffet, dann alle Eltern und zum Schluss die Verbleibenden. Aber eigentlich sind das sowieso nur wir vier Voluntäre…
Am Ende des Tagen findet ein Volleyballturnier statt, an dem das Lehrerteam die Starmannschaft darstellt. Und Am Abend wird ordentlich gefeiert. Zu Fuß geht es in die etwa 5 km entfernte Kneipe im Nachbardorf. Leider ist die geschlossen, und der Chino-Supermarkt nebenan macht das Geaschäft seines Lebens im Verkauf von Bier und Rum. Ausnahmsweise sei das Trinken in der Öffentlichkeit heute erlaubt, behaupten unseren einheimischen Begleiter. Wir tanzen Salsa, Bachata und Tipico im Central Park, der außerdem hervorragende Sitzmöglichkeiten bietet.
Feliz día de Patria!