Poptún: Cuevas del Rio

Eingang zur Höhle

Eingang zur Höhle

Heute geht es auf den siebenstündigen Trip zu den beeindruckenden Höhlen.
Wir starten zu Fuß, direkt an der Finca und wandern durch die Pinienhaine des Grundstücks.

Die Vegetation mutet mitten im Dschungel eines subtropischen Landes komisch an. Vor Millionen von Jahren fanden die Bäume ihren Weg hierher und prägen vielerorts das Landschaftsbild.
Es ist noch Regenzeit und ohnehin sehr feucht. Da es die ganze Nacht hindurch geregnet hat, sind die Wege wieder aufgeweicht und schon bald gebe ich es auf, mir einen Weg um Pfützen und Schlammlöcher herum zu bahnen. Die Wanderschuhe sind nach nicht einmal einer halben Stunde völlig durchgeweicht und die Hose knieabwärts übersät mit Schlammspritzern. Doch Regen hat auch schöne Seiten, wir durchqueren endlose Grasfelder, die saftigen Halme reichen und bis zum Bauchnabel und auch die Sonne meint es jetzt gut mit uns.

Dann erreichen wir die Berge und treten ein in den dichten Dschungel, es ist auf einen Schlag dunkel und wir werden umschwärmt von Moskitos. Ab hier geht es einen schmalen Pfad entlang über Stock und Stein. Das Gelände wird immer steiler und wir müssen aufpassen, auf dem glitschigen Lehmboden nicht auszurutschen. Das gelingt nicht immer allen… Trotz der hohen Feuchtigkeit ist Dehydrierung eine ernstzunehmende Gefahr bei den anstrengenden Fußmärschen im Regenwald, ich bin so durstig, aber es bleibt kaum Zeit zu trinken. Es heißt immer schön in Bewegung zu bleiben, um nicht von Mücken zerfressen zu werden. Nachdem es nun auch wieder regnet, verwandelt sich der Pfad in eine tückische Schlammrutsche, auf der wir uns, von Baum zu Baum gleitend und an Lianen und Wurzeln klammernd, nach unten bewegen.

Vorbereitungen

Vorbereitungen

Und dann, ganz unverhofft, versteckt mitten im grünen Dickicht, liegt plötzlich der Höhleneingang vor uns. In Schwimmkleidung und Turnschuhen, bewaffnet mit Taschen- oder Stirnlampen gleiten wir in den kühlen See. Die ersten 20 Meter legen wir schwimmend zurück und sobald wir um die erste Ecke biegen, ist es stockduster. Erst im Schein der Taschenlampen werden uns die Ausmaße des Höhlensystems bewusst. Die Eingangshöhle ist etwa 20 Meter breit wie hoch und mit Tropfsteinen gespickt. Dem Flussbett weiter folgend, schwimmen wir, waten auf ausgewaschenem Gestein oder Felsbrocken oder hangeln uns über die Strömung hinweg an den Seitenwänden entlang. Sofern wir zu Atem kommen, bewundern wir immer wieder seltsame Felsformationen und blicken in den unerreichbar scheinenden Höhlenhimmel. Wessen Abenteuerlust noch nicht erschöpft ist, kann den Sprung in ein Becken aus etwa 7 Metern Höhe wagen.

Erschöpft, aber glücklich am Höhleneingang angekommen, verdrücken wir erstmal unsere mitgebrachten Sandwiches. Wir werden für den Rückweg noch einiges an Kraft benötigen, um durch den lehmigen Dschungel zu rutschen und durch Schlammlöcher zu stapfen. Nach sieben Stunden sind wir, über und über mit Schlamm bedeckt, zurück auf der Finca und freuen uns auf die Dusche und frische Klamotten.

 

Matsch bis unter die Ohren nach sieben Stunden Abenteuer

Matsch bis unter die Ohren nach siebenstündigem Abenteuer