Die Osterfeiertage verbringe ich in Antigua, vier Tage lang streife ich von morgens bis tief in die Nacht durch die Straßen, um die kunstvollen Alfombras zu bestaunen. Immer weiter und weiter, ich kann mich einfach nicht sattsehen!
Am Infostand habe ich mir die Pläne für die nächsten drei Tage besorgt, es dauert ein paar Minuten um durchzublicken. Wo ist der Start, wo ist das Ende? Und welchen der Pläne brauche ich gerade überhaupt?
Ich fühle mich wie bei einem City-Marathon, wenn man versucht einen Läufer an verschiedenen Streckenpunkten anzufeuern und dafür quer durch die Stadt wetzt, um ja rechtzeitig dort zu sein. Das hier ist aber noch einmal eine Nummer schärfer.
Denn das Komplizierte daran ist nicht nur das Timing. Die Lebensdauer einer Alfombra beträgt maximal eine Stunde, oftmals werden die Kunstwerke erst einige Minuten vor Eintreffen der Prozession fertiggestellt. Von der Schönheit ist hinterher nicht mehr viel übrig, die brauchbaren Überreste werden von den Passanten eingesammelt und dann folgt mit überraschender Effizienz ein Säuberungskommando. Ist man dagegen zu früh dran, ist vom Endprodukt noch nicht viel zu sehen.
Was die Sache deutlich verkompliziert, ist, dass teilweise mehrere Prozessionen gleichzeitig stattfinden. An meinem ersten Tag koordiniere ich 3 verschiedene Prozessionen. Total verrückt!