Ankommen in Guatemala-City

Nach der langen Anreise gestern haben wir heute nichts Geringeres vor, als uns per Bus aus der Hauptstadt in Richtung der Maya-Ruinen in Tikal im Norden zu bewegen. Als Ausgangspunkt für den Ausflug haben wir klassisch Flores auserkoren. Uns stehen 8 Stunden Busfahrt bevor, doch damit auf einen ereignislosen Tag zu schließen, wäre wohl voreilig.

Nach einem Kaffee im Hostel schultern wir die Rucksäcke, und machen uns zu Fuß auf die Suche nach den Busstationen. Vier an der Zahl sind es, also bahnen wir uns den Weg durch die belebten Straßen. Der Reiseführer beschreibt Guatemala City in etwa so: Am Tage quetschen sich Autos, Mofas und Busse in den überfüllten Straßen und verwandeln die Stadt in ein abgasstinkendes Moloch, das man möglichst schnell wieder verlassen möchte. Dem schließe ich mich an, aber es gibt auch Positives.
An der der dritten Station finden wir, was wir suchen. Bevor wir unser Ticket erwerben können, mache ich noch einen kleinen „Bummel“ durch die benachbarten Straßen, um Geld und unser Frühstück zu holen. Die Straßen sind gesäumt von kleinen Garküchen und Ständen. Zwischendrin immer wieder Polizei – oder auch Militär, lässt man sich von der Aufmachung mit Maschinengewehr leiten. Einerseits beruhigend, wenn man beim Geldabheben einen Beschützer im Rücken hat, andererseits wird einem mulmig, bedenkt man die Korruptionsprobleme im Land. Bisher fühle ich mich hier jedoch genauso sicher, wie in jedem anderen Reiseland.

IMG_0053Nachdem der erste Anlauf mangels korrekter Geheimzahl scheitert, kehre ich beim zweiten Mal vollbepackt zurück, ich habe mich für Tacos mit Kohl und Käse, frische Ananas und Kekse entschieden.

Die Fahrt verlängert sich unfreiwillig, da unterwegs ein Riesenloch in der Straße die Weiterfahrt behindert. Mit „Riesenloch“ meine ich einen Krater von etwa 1,5 Metern Durchmesser und 2 Metern Tiefe. Die Wassermassen haben während der Regenzeit die Straße unterspült und die geteerte Straße einbrechen lassen. Kleine Ursache, große Wirkung…
Als es Dunkel wird, sind an der Straße immer wieder bewachte Passierpunkte zu entdecken. Einmal müssen wir aussteigen und der Bus wird durchsucht. Bei einigen Fahrgästen auch das Handgepäck – anscheinend gehören wir aber zur unverdächtigen Sorte.

Auch musikalisch erleben wir Neues. Schon gewusst, dass Abba 1999 ein spanisches Album herausgebracht hat? Ich nicht. Altbekannte Melodien erreichen unser Ohr. Der Text ist jedoch weniger vertraut: „Dame! dame! dame amore anoche…“ Welchen Song meine ich wohl?

Nach Ankunft im Hostel schlendern wir noch den Pier der kleinen Insel entlang. Es werden Tacitos und frische Limonade verkauft. Trotz der verbotenen Zutat (Eis) können wir nicht widerstehen und hoffen auf ausbleibende Nebenwirkungen. Jedoch ist aufgrund der hohen Nachfrage kaum von Problemen auszugehen, denn sonst würde morgen die gesamte Insel flachliegen.